Wohnsituation Alleinerziehender im Burgenland

Wohnsituation Alleinerziehender im Burgenland – Umfrageergebnisse

Um betroffene Alleinerziehende und ihre Kinder zu entlasten und Perspektiven auf ein normales Leben ohne Armut zu ermöglichen, bedarf es niederschwelliger Informations- und Beratungsangebote sowie Zugang zu leistbarem Wohnraum.

Mehr als die Hälfte der Befragten sind im Alter von 31 bis 40 Jahre und ungefähr ein
Viertel im Alter von 41 bis 50 Jahre. 50% der befragten Alleinerziehenden im Burgenland
hätten sich früher getrennt.

Rund die Hälfte der befragten Alleinerziehenden im Burgenland wollte sich schon viel früher vom anderen Elternteil trennen, es gab jedoch keine andere Möglichkeit des Wohnens.

Dies stellt nicht nur eine enorme psychische Belastung für die (Ex-) PartnerInnen
und deren Kinder dar, sondern birgt auch das Risiko von Krisen oder Gewalt in der Familie.
Die Gewaltprävention ist nur einer von vielen Faktoren, die aufzeigen, dass für
Alleinerziehende nach einer Trennung,ein rascher und niederschwelliger Zugang zu
leistbarem Wohnraum, der auch den Bedürfnissen von Ein-Eltern-Familien entspricht,gefördert werden muss.

69% der Befragten waren nach der Trennung auf finanzielle Hilfen angewiesen,
um sich einen neuen Wohnraum zu finanzieren zu können und 70% bekamen
keinen Wohnkredit, aufgrund ihrer Einkommenssituation als Alleinerziehende/r.

Die Umfrageergebnisse zeigen, dass Alleinerziehende mit geringem Einkommen
in Relation mehr für Wohnen ausgeben müssen als Personen mit einem höheren Einkommen.
Mehr als ein Drittel(40%)der von uns Befragten hat ein Haushalts-Netto-Einkommen (inkl. Kindesunterhalt, ohne Familienbeihilfe) in der Höhe von 1.001 bis 1.500 Euro und gleichzeitig den größten Anteil an Wohnkosten(inkl. Betriebskosten)von rund 58% ihres Einkommens.
Fast die Hälfte haben unter 1.500 Euro und insgesamt 73% haben unter 2.000 Euro(inkl. Kindesunterhalt)zur Verfügung. Überraschenderweise gaben 95% der TeilnehmerInnender Umfrage an, keine Wohnbeihilfe zu beziehen.

Der Verein Alleinerziehend–aber nicht allein hofft auf Wohnprojekte für leistbares Wohnen im Burgenland-entsprechende Konzepte wurden bereits ausgearbeitet

Wohnen ist eines der Grundbedürfnisse der Menschen und von großem gesellschafts-politischem Interesse, wenn es um die Wohnkosten geht. Es darf nicht sein, dass eine Alleinerziehende mit einem Nettoeinkommen bis 1.500€ fast 60% des Einkommens fürs Wohnen aufwenden muss. Wohnen muss daher wieder leistbar werden und an
Priorität für die Politik gewinnen!

Fast 50% leben in Genossenschaftswohnungen. Knapp 70% der Alleinerziehenden wohnen in einer Wohnung, über die Hälfte davon in einer Genossenschaftswohnung oder in einem Genossenschaftshaus. 19% leben im Eigentum und 4% leben (wieder) bei ihren Eltern. Nur 2% gabenan in einer Gemeindewohnung zu leben.

Viele Betroffene würden ihre häufig prekäre Wohnsituation gerne verbessern,stoßen jedoch aufgrund von hohen Finanzierungsbeiträgen, Kautionen, Provisionen und Ablösen, sowie hohen Mietpreisen schnell an ihre Grenzen der Realisierbarkeit. Um betroffene Alleinerziehende und ihre Kinder zu entlasten und Perspektiven auf ein normales Leben ohne Armut zu ermöglichen, bedarf es niederschwelliger Informations- und Beratungsangebote sowie Zugang zu leistbarem Wohnraum.

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